Wie Rotlicht Ihre mentale Leistungsfähigkeit steigern kann: Neueste Forschung

Konzentrationsprobleme, mentale Erschöpfung oder der bekannte „Brain Fog“ sind weit verbreitet. Dabei wird oft vergessen: Auch das Gehirn ist auf Energie angewiesen. Genau hier setzt Rotlichttherapie an. Mit gezielter Stimulation, die Fokus, Klarheit und Stimmung verbessern kann.

Das Gehirn macht nur rund zwei Prozent unseres Körpergewichts aus, verbraucht aber etwa 20 Prozent der Gesamtenergie. Dieser enorme Bedarf wird durch die Mitochondrien gedeckt. Wenn sie nicht optimal arbeiten, merken wir das sofort: Die Konzentration lässt nach, der Kopf fühlt sich träge an, Entscheidungen fallen schwer.
Dauerstress, Schlafmangel oder ständige Bildschirmarbeit fordern dieses System zusätzlich heraus. Umso spannender ist der Ansatz, das Gehirn nicht über Koffein oder Medikamente, sondern über gezielte Lichtimpulse zu unterstützen, und zwar auf zellulärer Ebene.
 

Licht, das das Gehirn erreicht
Bei bestimmten Wellenlängen im nahen Infrarotbereich – insbesondere von 810 bis 850 Nanometern – kann Licht durch die Schädeldecke bis ins kortikale Hirngewebe vordringen. Dieser Prozess wird als transkranielle Photobiomodulation bezeichnet.
Im präfrontalen Kortex, der für Konzentration, Entscheidungsfähigkeit und emotionale Regulation zuständig ist, trifft das Licht auf die Mitochondrien. Dort aktiviert es das Enzym Cytochrom-c-Oxidase, einen zentralen Teil der zellulären Energiegewinnung. Die Folge: Die ATP-Produktion steigt, die neuronale Aktivität nimmt zu, und auch die Durchblutung sowie die Sauerstoffversorgung verbessern sich messbar.
 

Rotlicht und mentale Gesundheit: Was die Forschung zeigt
Studien zur kognitiven Wirkung von Rotlichttherapie sind noch vergleichsweise jung, die Ergebnisse aber umso vielversprechender. Eine Untersuchung der Harvard Medical School zeigte, dass Probanden nach nur einer Sitzung transkranieller Rotlichtanwendung verbesserte Gedächtnisleistungen und Reaktionszeiten aufwiesen.
Auch bei älteren Menschen mit leichten kognitiven Einschränkungen wurden positive Effekte beobachtet: bessere Orientierung, stabilere Stimmung, gesteigerte Wortflüssigkeit. Die Methode ist nicht invasiv, schmerzfrei und gut verträglich, selbst bei täglicher Anwendung.
Die vermuteten Wirkmechanismen reichen von erhöhter Neuroplastizität über reduzierte neuroinflammatorische Prozesse bis hin zu möglichen präventiven Effekten bei Erkrankungen wie Alzheimer.

 

Rotlicht-Anwendung für mentale Gesundheit im Alltag
Immer mehr Anwender integrieren Rotlicht gezielt in ihre Morgenroutine oder nutzen es vor intensiven kognitiven Phasen. Auch zur Regeneration nach Bildschirmzeiten oder zur Stressreduktion an anspruchsvollen Tagen kann es unterstützend wirken.
Für diesen Zweck wird ein hochwertiges Panel mit nahinfraroter Komponente – idealerweise eines wie von HigherQi mit Frequenzen von über 810 Nanometern – auf Stirn oder Schläfen ausgerichtet. Die Anwendung dauert etwa 10 bis 15 Minuten und kann täglich oder mehrmals pro Woche erfolgen.

Experten-Kommentar Dr. Maximilian Kern zum Thema Rotlicht und mentale Leistungsfähigkeit:
„Sehr vereinfacht gesagt: Die Balance unserer Neurotransmitter leidet unter Entzündungen, deswegen unterstützen wir mit entzündungshemmenden Interventionen auch die mentale Gesundheit – auf ganz organischer, biochemischer Ebene. Bei der seasonal affective disorder (SAD) kann Rotlicht helfen – und hat mir persönlich sehr geholfen – durch den positiven Einfluss auf den zirkadianen Rhythmus. Rotlicht ist ein großartiger morgendlicher Signalgeber, nach meiner Erfahrung deutlich wirksamer als eine herkömmliche Tageslichtlampe. Die kann im Verlauf des Vormittags oder Mittags sehr gut zusätzlich eingesetzt werden.“

Empfohlene Produkte

Sie möchten sich selbstständig weiter informieren? Hier einige beispielhafte Studien als Vorschläge zu Ihrer eigenen Recherche.

Transcranial Photobiomodulation Improves Cognitive Performance in Healthy Adults
Salehpour et al., Photomedicine and Laser Surgery, 2019
https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC6818490/
Eine systematische Übersichtsarbeit und Metaanalyse zeigte, dass tPBM mit nahinfrarotem Licht die kognitive Leistung bei gesunden Erwachsenen signifikant verbessert. Eine mittlere Differenz (SMD) von 0,833 deutet auf eine moderate bis starke Effektgröße hin. Die Studie fordert weitere Forschung zur Validierung dieser Ergebnisse.


Photobiomodulation Improves Frontal Lobe Cognitive Functions and Memory in Older Adults with Mild Cognitive Impairment
Chan et al., Journal of Alzheimer's Disease, 2021
https://www.frontiersin.org/journals/psychology/articles/10.3389/fpsyg.2022.1095111/full
Die Auswirkungen von tPBM auf ältere Erwachsene mit leichter kognitiver Beeinträchtigung (MCI) wurden untersucht. Die Ergebnisse zeigten Verbesserungen in der Gedächtnisverarbeitung und erhöhte Aktivität im präfrontalen Kortex. tPBM könnte die kognitive Effizienz bei dieser Altersgruppe verbessern.


Photobiomodulation improves frontal lobe cognitive functions and mental health of older adults with non-amnestic mild cognitive impairment: Case studies
Cheung, Lee, Sze, Chan, Frontiers in Aging Neuroscience, 2023
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/36704674/
Drei ältere Erwachsene mit nicht-amnestischer leichter kognitiver Beeinträchtigung erhielten 18 Sitzungen transkranieller Photobiomodulation. Nach der Behandlung verbesserten sich ihre exekutiven Funktionen und Symptome von Angst und Depression teils deutlich. Die Ergebnisse deuten auf das Potenzial von tPBM zur Förderung der kognitiven Gesundheit im Alter hin, erfordern aber weitere Studien mit größeren Stichproben.


Photobiomodulation Therapy on Brain: Pioneering an Innovative Approach to Neuropsychiatric Disorders
Zoccolella, Liguori, Logroscino, Cells, 2024
https://www.mdpi.com/2073-4409/13/11/966
Diese Übersichtsarbeit beleuchtet die Wirkmechanismen der Photobiomodulation im Gehirn, darunter die Aktivierung von Cytochrom-c-Oxidase, die Steigerung der ATP-Produktion und die Förderung neuroplastischer Prozesse. Die Autoren diskutieren das therapeutische Potenzial dieser Methode bei verschiedenen neuropsychiatrischen Erkrankungen und heben die Notwendigkeit weiterer klinischer Studien hervor.


Brain Photobiomodulation Therapy: A Narrative Review
Salehpour, Hamblin, DiDuro, Cells, 2018
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6041198/
Diese Übersichtsarbeit beschreibt die Wirkmechanismen der Photobiomodulation im Gehirn, insbesondere die Aktivierung der Cytochrom-c-Oxidase, die Steigerung der ATP-Produktion und die Förderung neuroplastischer Prozesse. Die Autoren fassen präklinische und klinische Evidenz zusammen und diskutieren das therapeutische Potenzial bei neurologischen und psychischen Erkrankungen wie Demenz, Schlaganfall und Depression.


Improved cognitive function after transcranial, light-emitting diode treatments in chronic traumatic brain injury: a pilot study
Naeser, Saltmarche, Krengel, Hamblin, Knight, Photomedicine and Laser Surgery, 2011
https://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0104565
In dieser Pilotstudie erhielten Patienten mit chronischem Schädel-Hirn-Trauma eine oder mehrere Sitzungen transkranieller Rotlicht-LED-Therapie. Bereits nach einer Sitzung zeigten die Probanden signifikante Verbesserungen in Gedächtnisleistung, Aufmerksamkeit und Reaktionszeit. Die Ergebnisse legen nahe, dass transkranielle Photobiomodulation kognitive Funktionen schnell und effektiv verbessern kann.


Transcranial Near Infrared Laser Therapy (NILT) Improves Cognitive Function in Chronic Traumatic Brain Injury: A Controlled, Randomized Study
Naeser et al., PLOS ONE, 2014
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/29564977/
Diese kontrollierte, randomisierte Studie untersuchte die Wirkung von transkranieller Nahinfrarot-Lasertherapie bei Patienten mit chronischem Schädel-Hirn-Trauma. Die Ergebnisse zeigen, dass NILT die kognitiven Funktionen, insbesondere Gedächtnisleistung und Reaktionszeit, signifikant verbessern kann. Die Studie hebt das Potenzial von NILT als nicht invasive Therapieoption für kognitive Defizite nach TBI hervor.


Which wavelength is optimal for transcranial low-level laser stimulation?
Pengbo Wang, Ting Li, et al.; J Biophotonics, 2019
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/30043500/
Die Studie untersucht, welche Wellenlänge für transkranielle Low-Level-Lasertherapie (LLLT) am effektivsten ist, um in das Gehirn einzudringen. Durch Monte-Carlo-Modellierung und Sichtphänomene wurde die Photonendurchdringung bei verschiedenen Wellenlängen verglichen. Es zeigte sich, dass 660 nm und 810 nm eine stärkere und tiefere Penetration ins Gehirngewebe ermöglichen als 980 nm und 1064 nm, wobei 660 nm als optimalste Wellenlänge hervorsticht.

 

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